Wie geht es weiter mit der Digitalisierung? Wird es einen zufriedenstellenden DigitalPakt 2.0 geben? Und sind die neu aufgebauten IT-Infrastrukturen wirklich sicher genug? Nach der großen Digitalisierungswelle im Zuge der Pandemie scheinen Schulen und Schulträger eine Atempause zu benötigen, doch guten Grund zur Entspannung gibt es nicht. Zu viele Fragen bleiben offen. Entsprechend war die Stimmung auf der diesjährigen Bildungsmesse Learntec Ende Mai in Karlsruhe. „Digitalisierung braucht langfristige Finanzierungsmodelle und gehört in professionelle Hände!“, lautet deshalb der Appell von Thomas Jordans, Mitbegründer des Schul-IT-Spezialisten AixConcept.
„Politik muss Bildung zur Priorität machen“, so lautete die einhellige Meinung bei den Talkrunden des BfB (Bündnis für Bildung e.V.), zu denen Thomas Jordans auf der Bildungsmesse geladen war. Unter der Moderation von Gastgeber Christian Büttner, Leitender Direktor des Nürnberger Instituts für Pädagogik und Schulpsychologie und BfB-Vorsitzender, diskutierte Jordans zum einen die dringliche Frage „Wie gelingt eine langfristige Finanzierung?“ und in einer zweiten Gesprächsrunde das ebenso wichtige Thema Sicherheit und Schulinfrastruktur.
„Wir brauchen ein resilientes Bildungssystem“
Was die bisherige Finanzierung durch den DigitalPakt Schule angeht, so der Mitbegründer des Schul-IT-Dienstleisters AixConcept aus Stolberg bei Aachen, gebe es kein „Weiter-so“. „So wie der DigitalPakt 2.0 bisher stattgefunden hat, macht es aus meiner Sicht keinen Sinn, und das sahen auch die anderen Gäste der Talkrunde so“, sagt Jordans. „Es müssen dringend die Dinge ergänzt werden, die bislang gefehlt haben. Zum Beispiel das Mitnehmen der Lehrkräfte über passende Fortbildungen. Es müssen viel stärker professionelle Dienstleistungen berücksichtigt werden.“
Insgesamt brauchen wir aus der Politik keine Buzzwords und Lippenbekenntnisse, sondern eine dauerhafte Sicherstellung der Finanzierung.
Ob im Bereich Hardware, Software oder Managed Services wie Support-Dienstleistungen jeglicher Art: Damit Schulen sich darauf verlassen können, dass diese Dienste auch jederzeit verfügbar sind, brauchen sie die Unterstützung professioneller Dienstleister, erklärt Jordans weiter. Gerade kleinere Kommunen könnten sich mit den Fördermitteln vielleicht höchsten zwei Mitarbeiter*innen leisten, die dann aber auch nicht ein Level an Professionalität mitbringen können, das das gesamte komplexe Themenspektrum abdeckt. „Wenn wir eine Resilienz für das Bildungssystem herbeiführen wollen, gehört die IT in die Hände professioneller Dienstleister. Da sind sich die Fachleute auf der Learntec einig gewesen“, so Jordans.
Ein zweiter wichtiger Punkt in der Diskussion war die Verstetigung der Mittel für die Digitalisierung. „Wir haben die Probleme bei der Beschaffung gesehen. Das fing schon mit der Antragstellung an“, sagt Jordans. „Es muss deutlich einfacher für die Schulträger werden, jede Kommune muss außerdem selbst Entscheidungen treffen können. Insgesamt brauchen wir aus der Politik keine Buzzwords und Lippenbekenntnisse, sondern eine dauerhafte Sicherstellung der Finanzierung. Das muss Priorität haben, denn damit steht und fällt der Erfolg der Digitalisierung in Deutschland.“
„Die Cloud ist die beste Lösung für eine sichere Schule“
Beim BfB-Panel zum Thema Sicherheit ging es um die technologischen Herausforderungen der schulischen Digitalisierung. Cloud Lösungen versus „On-Premise“- , also Schulserver-Lösungen standen zur Diskussion. Auch hier bestand der Konsens, dass die Zeichen definitiv in Richtung sicherer, cloudbasierter Lösungen stehen.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass eine große Fehlerquelle immer der User selbst ist“, erklärt Thomas Jordans. „Wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin unzählige Benutzernamen und Passwörter zu verwalten hat, kann das nicht die Lösung sein, denn dann ist die Fehleranfälligkeit viel zu hoch. Nutzer*innen sollten den maximalen Komfort erfahren. Dazu gehören ganz selbstverständlich Single Sign-On und Multifaktor-Authentifizierung und natürlich auch Technologie, die dafür sorgt, dass ein Schutz da ist, zum Beispiel durch entsprechende Firewalls und alles, was dazugehört.“
Bis auf notwendige Dinge wie Access Points, Devices oder Drucker, so der Tenor der Talkrunde, müsse IT deshalb raus aus der Schule in die Cloud, wo Sicherheit besser gewährleistet werden kann als auf einem Server in der Schule. Dieser unterliege schließlich denselben Sicherheitsanforderungen wie eine cloudbasierte Lösung: „Auch hier muss ich für die Zugangskontrolle, für Kühlung etc. sorgen“, so Jordans. „Nur mache ich das dann im Kleinen und kann es gar nicht schaffen, das so im Detail zu gewährleisten, wie professionelle Dienstleister es können.“
Einfach digital unterrichten
Wie eine cloudbasierte Lösung aussieht, die es Schulen und Schulträgern deutlich einfacher macht, digitale Bildung sowohl im Unterricht als auch im IT-Management zu gestalten, konnten die Besucher und Besucherinnen der Learntec am Stand von AixConcept live erfahren. Mit MNSpro Cloud hat das Stolberger Unternehmen, das Jordans vor 20 Jahren als einer von drei Gründern, mitaufgebaut hat, eine ganzheitliche Lösung für Verwaltung und Pädagogik entwickelt, die alles bietet, was Schulen brauchen – inklusive digitalem Klassenbuch, Stundenplanintegration und Bildungslogin. „Lehrkräfte brauchen sich nur einmal in MNSpro Cloud anmelden und können jetzt über den Bildungslogin ohne irgendeine Hürde per Mausklick die digitalen Produkte der großen Schulbuchverklage erreichen und auf ihr eigenes Medienregal zugreifen“, erklärt Jordans. „Single Sign-On ist ein Teil der Vereinfachung von Digitalisierung und spielt sich auf allen Ebenen unserer Lösung ab: angefangen vom Mobile Device Management in allen Betriebssystemen bis hin zu den Kommunikations- und Kollaborationstools in der Cloud. Das ist die Erleichterung, um die es im Schulalltag geht, um wegzukommen von den ganz vielen kleinen Anwendungen, die letztendlich einen ‚Administrations-Zoo‘ darstellen und extrem aufwendig für Schule und Schulträger im Handling sind.“
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