Digitale Technologien sollen Arbeitsprozesse vereinfachen oder optimieren – auch die von Schulleitungen. Im Alltag vermissen diese allerdings dafür geeignete Werkzeuge. Darauf wies zuletzt die „Zukunftsstudie Schulmanagement 2022“ des Informationsdienstleisters Wolters Kluwer Deutschland hin. Nach Einschätzung der befragten Schulleitungen fehlen laut Studienbericht unter anderem digitale Tools, die ihre Arbeit unterstützen, wie etwa ein digitaler Vertretungsplan, ein digitales Klassenbuch oder Programme für Videokonferenzen. Das gilt allerdings nicht überall: eine Ausnahme ist etwa das Ritzefeld-Gymnasium Stolberg. Seit dem Schuljahr 2018/2019 erleichtert die MNSpro Cloud des Stolberger Schul-IT-Spezialisten AixConcept die Arbeit von Schulleiter Uwe Bettscheider.
Vor allem die Kommunikation, extern sowie intern, sei durch die Digitalisierung der Schule einfacher geworden, sagt Uwe Bettscheider. „Als ich vor 22 Jahren das erste Mal stellvertretender Schulleiter geworden bin, war es im Grunde nicht möglich, flächendeckend mit Eltern, Schülern und Kollegen zu kommunizieren. Das ist jetzt kein Problem mehr.“ Nicht nur die Eltern seien mittlerweile fast vollständig per E-Mail zu erreichen, durch die MNSpro Cloud verfügen alle Schüler*innen und Lehrkräfte über eine E-Mail-Adresse; gleiches gilt für Klassen und Schulgruppen.
„Die Kommunikation funktioniert hervorragend“, zeigt sich Bettscheider zufrieden. Aktuelle Schulinformationen veröffentlicht die Schulleitung beispielsweise auf der Schulwebsite und benachrichtigt darüber anschließend die Schüler*innen und Eltern samt Link per E-Mail. Die Videokonferenzfunktion der Lernplattform erleichtere die Zusammenarbeit mit den Eltern: Bestehe Redebedarf lasse sich zeitnah ein Online-Treffen organisieren. Während der Corona-Pandemie ermöglichte die Anwendung der Schule, die Elternsprechtage in den digitalen Raum zu verlegen. Auch in Zukunft soll es pro Schuljahr einen Onlinesprechtag und einen in Präsenz geben.
Austausch per Videokonferenz und digitalem Lehrerzimmer
In seiner Rolle als Schulleiter schätzt Uwe Bettscheider besonders die Möglichkeiten, die Kolleg*innen über die Cloud zu erreichen. „Früher musste ich vormittags und in den Pausen durchs Schulgebäude rennen, wenn ich mit den Lehrern reden wollte, um sie anzutreffen, bevor sie in den Unterricht mussten oder wieder nach Hause fuhren“, erinnert sich Bettscheider. Dass Lehrkräfte in Deutschland einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen, habe Absprachen immer erschwert. „Jetzt treffen wir uns per Videokonferenz, sprechen miteinander und fertig.“
Darüber hinaus unterstütze die Lernplattform den Austausch im Team. „Wir können digitale Arbeitsgruppen mit spezifischen Zugriffsrechten bilden“, erklärt Schulleiter Bettscheider. Am Ritzefeld-Gymnasium gibt es daher eine digitale Variante des Lehrerzimmers. Dort finden die Lehrkräfte etwa das Lehrerhandbuch mit wichtigen Informationen von A bis Z für den Arbeitsalltag an der Schule. Wie funktioniert die Alarmanlage? Was gibt es bei Klassenfahrten zu beachten? Wie sind Nachprüfungen zu organisieren? Das sind einige der Fragen, auf die das Lehrerhandbuch Antworten bietet. Des Weiteren liegen dort die aktuellen Mitteilungen der Schulleitung und der Bezirksregierung bereit. Neben dem digitalen Lehrerzimmer existiert in der Cloud für jede einzelne Fachgruppe eine digitale Version. Lehrer*innen können dort die schulinternen Lehrpläne einsehen, sich über Fachprogramme wie GeoGebra austauschen und vorbereitete Klassenarbeiten einstellen. „Dann können die anderen sehen, wie weit die einzelnen Klassen sind, und sich für die eigene Klassenarbeit inspirieren lassen.“
Demnächst digital: Stundenplan und Klassenbuch
Mit Einführung der Cloud-Erweiterungen „Digitaler Stundenplan“ und „Digitales Klassenbuch“ ab Sommer 2023 will das Ritzefeld-Gymnasium auch die tägliche Verwaltungsarbeit erleichtern. Änderungen im Stundenplan erreichen dann beispielsweise alle Betroffenen zeitnah, ebenso Krankmeldungen von Schüler:innen.
Die für die Kommunikation, Arbeitsgruppen und weiteren Features der MNSpro Cloud jeweils benötigten Stammdaten der Schüler*innen sind im System bereits hinterlegt. Dafür sorgt eine Schnittstelle zur offiziellen NRW-Schuldatenbank, mit der sich die Cloud synchronisiert. „Die gesamte Datenpflege, dass die Mitglieder des Kollegiums und der Schülerschaft immer aktuell sind, ist mit der Lernplattform sehr einfach“, lobt Bettscheider. „Darauf möchte ich nicht mehr verzichten.“
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