Zweieinhalb Stunden Austausch im kleinen Kreis, im Fokus das Thema „Schulische Digitalisierung und Datenschutz“: Die Veranstaltungsreihe „AixConcept-Meeting“ war jüngst in Niedersachsen am Ratsgymnasium Stadthagen zu Gast. „Der Termin fiel zwar in die Zeit der Zeugniskonferenzen, aber wir haben unsere Räume trotzdem zur Verfügung gestellt, weil uns das Thema wichtig ist“, sagt Tim Schäfer, Lehrer für Mathematik, Physik sowie Informatik und als IT-Administrator zuständig für das pädagogische Netzwerk der Schule, AixConcepts MNSpro. Seit rund fünf Jahren arbeitet das Ratsgymnasium mit der Netzwerklösung des Schul-IT-Dienstleisters aus Stolberg bei Aachen – und Tim Schäfer ist „super glücklich damit“.
Schon vor Corona verfügte das Ratsgymnasium Stadthagen über „eine ziemlich gute technische Ausstattung“, sagt Schäfer. In seiner Rolle als IT-Administrator bedeutete das für ihn allerdings viel Arbeit: Neue Software oder Updates musste er auf jeden Computer einzeln aufspielen. Der Systemwechsel zu MNSpro habe das Gerätemanagement immens erleichtert. Seitdem können Schäfer und seine beiden Administrationskollegen nicht nur remote, also aus der Ferne auf Endgeräte zugreifen, sondern auch neue Software oder Updates gleichzeitig auf alle verbundenen Endgeräte aufspielen.
Wenn ich zum Schuljahresende die Versetzung durchführen muss, bin ich immer noch heilfroh, dass wir gewechselt haben.
Tim Schäfer, Lehrer und IT-Administrator am Ratsgymnasium Stadthagen
Hinzu komme eine vereinfachte digitale Datenverwaltung: Mühelos ließen sich Schüler*innen ihren Klassen zuordnen und auch die Versetzungen zum Schuljahresende stellten kein Problem mehr dar. „MNSpro sorgt im Hintergrund für die solide Basis unserer kompletten digitalen Schullandschaft“, sagt Schäfer. Davon profitiere nicht nur er selbst, sondern das gesamte Kollegium, das sich beispielsweise auf einen reibungslosen Schuljahreswechsel verlassen könne.
Im Schulalltag sei laut Schäfer vor allem das in MNSpro integrierte Office Paket gefragt. „OneNote ist fester Bestandteil unseres digitalen Miteinanders“, so Schäfer – und das, obwohl das schulische WLAN den technischen Anforderungen des Programms zeitweise nicht entsprechen kann. „Wenn man sich vorstellt, man hat zu Hause Aufgaben aufwendig vorbereitet und möchte die im Unterricht mal eben per Knopfdruck verteilen und dann dauert das bis zu zehn Minuten oder funktioniert gar nicht, ist das unnötiger Stress und es wird schwierig, die Lehrer zu überzeugen, die Technik weiterhin zu nutzen.“
Voraussetzungen eines gelungenen digitalgestützten Unterrichts
Schäfers Beispiel, das gelegentlich nicht ausreichende WLAN-Netzwerk der Schule, zeigt eindrücklich: Die technische Ausstattung bildet die Basis digitaler Bildung, aber sie muss funktionieren, damit Lehrer*innen sie als verlässliches Unterrichtsmittel wahrnehmen und sie sich auf Dauer auf sie einlassen können. Eine weitere Voraussetzung dafür sei Zeit, so der Gymnasiallehrer und IT-Administrator. Lehrkräfte bräuchten Zeit, um sich intensiv mit neuer Technik auseinanderzusetzen, Sicherheit im Umgang zu erwerben, didaktische Konzepte anzupassen und sich mit rechtlichen Aspekten, wie dem Datenschutz, zu befassen.
„Man muss wissen, dass man Grenzen hat. Man muss wissen, wann man in Graubereiche eintritt, und man muss wissen, wann man die Grenzen definitiv überschritten hat“, sagt Schäfer mit Blick auf den Datenschutz. Doch für Lehrer*innen sei es kaum möglich, sich neben all den bereits bestehenden Pflichten entsprechend zu informieren. „Wir bekommen einfach immer mehr zu tun und haben dadurch jetzt schon weniger Zeit, um uns um das Wichtige zu kümmern, die Klasse und die Kinder.“ Das AixConcept-Meeting rund um datenschutzrechtliche Fragen im Schulkontext habe daher aus seiner Sicht notwendige Unterstützung geboten: „Das war eine Veranstaltung auf hohem Niveau“, so Schäfer. Unter anderem erläuterte vor Ort Cornelia Schneider-Pungs, führende Expertin für den Bereich Schule bei Microsoft und selbst ehemalige Lehrerin, warum die DSGVO-Debatte rund um Microsoft 365 inzwischen von der Technik und den Veränderungen bei Microsoft überholt sei.
Die Sommerferien möchte Tim Schäfer nun nutzen, um zu planen, wie sich der Datenschutz am Ratsgymnasium stärken lässt: „Ich denke an eine Art Leitfaden mit drei, vier, fünf Punkten, auf die wir im Schulalltag zur Orientierung zurückgreifen können. Damit allen klar ist, was wir dürfen und was nicht.“