Durch eine geöffnete Tür scheint Sonnenlicht von draußen in einen dunklen Raum hinein.
Foto: Shutterstock/peterschreiber.media

Lernen von morgen: Forschungsprojekt sammelt Ideen von Schüler*innen

Die Bildung der Zukunft ist nicht nur ein Thema für Lehrkräfte und Schulleitungen, für Politik und Verwaltung, sondern auch für die Lernenden selbst. Darum sammelt das Projekt „enorM – Lernen von (ÜBER)MORGEN“ Fragen, Ideen und Forderungen von Schüler*innen und fördert den Austausch zwischen ihnen und der Forschung.

Das Projekt des DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation findet im Rahmen des „Wissenschaftsjahrs 2022 – Nachgefragt!“ statt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Neben bekannten Herausforderungen wie der Digitalisierung, den sozial ungleich verteilten Bildungschancen und dem Lehrkräftemangel stehen Visionen zum Lernen in der Zukunft im Mittelpunkt.

„Welche langfristigen Wünsche haben wir an eine Bildung, die nicht nur funktionieren, sondern auch begeistern soll? Wie kann man im 21. Jahrhundert Lernen neu denken, sodass es zum Beispiel auch ganz beiläufig passieren kann? Zu Fragen wie diesen wollen wir Ideen und Konzepte entwickeln“, sagt Juliane Grünkorn, Mitglied des Projektleitungsteams und Leiterin des Referats Kommunikation am DIPF. Dafür müsse man die Schüler*innen, deren Sicht auf das Lernen bei vielen Entscheidungen zu kurz komme, unbedingt miteinbeziehen. Zu diesem Zweck sind im Zuge des Projekts verschiedene Diskussionsformate, eine von den Schüler*innen produzierte Podcastreihe sowie ein Computerspiel geplant. Darüber hinaus sind auch andere Personengruppen wie Eltern und Lehrkräfte eingeladen, ihre Fragen an die Bildungsforschung zu richten und ihre Ideen einzubringen – zum Beispiel dazu, welchen Stellenwert künstliche Intelligenz, Roboter oder Virtual Reality in der Bildung der Zukunft haben werden.

Bundesweite Teilnahme möglich

Wie das Wissenschaftsjahr insgesamt gliedert sich auch das Projekt in zwei Abschnitte: eine Mobilisierungsphase und eine Interaktionsphase. Während der Mobilisierungsphase, die bis Mitte April dauert, sammelt das Projekt Fragen, Ideen und Forderungen:

  • an mehreren Schulen vor Ort,
  • über eine breite Social-Media-Kampagne und
  • insbesondere über die projekteigene Webseite.

Unter den teilnehmenden Schüler*innen verlost das Team ein Tablet sowie fünf Büchergutscheine im Wert von 40 Euro.

Die eingereichten Fragen gliedert und gewichtet das Projektteam gemeinsam mit Schüler*innen beim online stattfindenden „Schüler*innen-Camp #lernenvonmorgen“ am 2. April 2022. Anschließend haben die Lernenden die Möglichkeit, sich mit Forschenden auszutauschen: im Rahmen von „Book a Question“-Sessions, bei einem Hackathon und für die eigene enorM-Podcastreihe. In Zusammenarbeit mit einer Agentur entwickeln sie außerdem die Idee für ein Computerspiel, voraussichtlich ein Escape Game, mit dem für Kinder und Jugendliche noch einmal ein ganz anderer Zugang zum Lernen der Zukunft entstehen soll.

Breiter Zugang zu Projektergebnissen

Begleitet werden die Schüler*innen vom enorM-Projektteam. Dazu gehören Expert*innen vom Deutschen Bildungsserver, dem IDeA-Forschungszentrum und dem Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN), die alle am DIPF koordiniert werden, sowie aus dem Referat Kommunikation des Instituts. Die Projektergebnisse – die Diskussionen, Podcastfolgen und das Computerspiel – werden über den Projektzeitraum hinaus auf der Webseite zum Projekt verfügbar sein.


Kurzporträt: Das DIPF

Das DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation unterstützt Wissenschaft, Politik und Praxis im Bildungsbereich. Das Institut erarbeitet, dokumentiert und vermittelt Wissen über Bildung. Das Ziel: Dazu beizutragen, dass Bildung gelingt und Herausforderungen im Bildungswesen bewältigt werden können. Zu diesem Zweck bringt sich das DIPF mit wissenschaftlichen Beiträgen in Bildungsdebatten ein. Es konzentriert sich dabei auf frühe Bildung, Unterrichtsqualität, individuelle Förderung von Risikokindern und die Wirkung von Bildungsreformen. Es stellt weitreichende digitale Informationsangebote für den gesamten Bildungsbereich bereit und versucht mit Bildungsberichterstattung, Vergleichsanalysen und Evaluationen, die Qualität in Ausschnitten der Bildungsrealität wissenschaftlich fundiert zu verbessern.