Mit 25,5 Stunden, also einer vollen Stelle, unterrichtet Christian Bader Sport und Informatik an der Gesamtschule Salzkotten, Nordrhein-Westfalen. Daneben kümmert er sich – in seiner Freizeit – um die Schul-IT. Im Interview mit Einfach.Digital.Lernen. (EDL) spricht er über die Herausforderung, beide Aufgaben miteinander zu vereinen, und welche Rolle dabei eine unterstützende Software und ein funktionierender, zeitnaher Support spielen.
EDL: Sie unterrichten Sport und Informatik, sind aber auch Chemielehrer und in den Fächern Physik und Biologie einsetzbar. Außerdem könnte man Sie auch noch in Englisch einsetzen. Und dann haben Sie auch noch freiwillig die IT-Administration übernommen. Haben Sie zu viel Zeit?
Christian Bader (lacht): Ich habe eine volle Stelle mit 25,5 Stunden und mache zusätzlich in meiner Freizeit, in den Ferien und am Wochenende nachmittags, gerne oft auch bis sieben, acht Uhr abends dort den Strippenzieher und denjenigen, der die Rechner aufbaut und sämtliche interaktiven Systeme administriert. Ich bin bei uns der Microsoft 365-Admin, verantwortlich als Haupt-Admin für das Mobile Device Management-System JAMF, für die iPads, ich bin verantwortlich für unsere schulinterne Datenverwaltung. Ich bin verantwortlich für Stundenplan-Software. Also kurzum für alles, was mit Elektrizität läuft, bis auf den Toaster, der irgendwo bei meinem Schulleiter steht. Und Kaffeemaschinen mache ich auch nicht sauber.
EDL: Da kann sich Ihre Schulleitung glücklich schätzen…
Bader: Naja, ich bin zwar derjenige, der sich sozusagen die Hände schmutzig macht, aber ohne, dass mir die Schulleitung da Spielraum lässt, und zwar sehr großen Spielraum, ohne dass die Schulleitung da persönlich absolut dahintersteht, ist das gar nicht möglich. Und in Zusammenarbeit mit dem Vertrauen, was sich in diesem Kontext zur Stadtverwaltung aufgebaut hat, habe ich wirklich eine sehr große Handlungsfreiheit.
EDL: Das hat auch dazu geführt, dass sich Ihre Schule aktuell auf dem Weg in die hybride Nutzung von MNSpro Classic und MNSpro Cloud befindet. Wie kam es dazu?
Bader: Also dazu muss ich ein wenig ausholen. Unsere Gesamtschule ist 2012 aus einer Haupt- und einer Realschule neu entstanden. Es gab in dem Gebäude also vorher zwei Schulen, die schon mit irgendwelchen Kabeln, Netzwerken und Computerräumen ausgestattet waren. Das sind unsere Altlasten. Hinzugekommen ist dann noch ein Neubau für die Sekundarstufe zwei. Mit Schulstart wurden alle Schiefertafeln abgehängt und die Klassenzimmer mit digitalen Tafeln ausgestattet.
Und damit diese Geräte auch mit dem Internet verbunden werden konnten, haben wir uns ein eigenes Netzwerk aufgebaut. Das musste natürlich immer schneller und immer größer werden, je mehr Endgeräte hinzukamen. In dem Moment, in dem wir dann nahezu voll ausgebaut waren, und ungefähr 40 Smartboards, zwei Computerräume mit nochmal ungefähr 35 Geräten hatten, haben wir gemerkt, dass dieses selbstgebastelte System uns nicht genügt. Wir wussten bereits, dass wir drei PC-Räume, 60 Smartdisplays, 80 AppleTVs, circa 600 iPads und etwa 1000 Smartphones im Endausbau anvisieren. Wir wollten etwas Modernes, das potenziell auch eine vollautomatische Verknüpfung zu Office 365 und vor allem Teams bietet. Und diese Möglichkeit, Office in der Cloud mit hinzuzunehmen, hatte uns unsere hervorragende Stadtverwaltung lange vor Corona, schon etwa 2016, angeboten.
EDL: Und dann sind Sie auf AixConcept gestoßen?
Bader: Ja, aber wir haben uns zunächst für einen anderen Anbieter entschieden.
EDL: Ach, wieso das?
Bader: Wir wollten damals ein hybrides System, das es uns ermöglicht, die Benutzerverwaltung und Benutzungsregeln so komfortabel einzustellen, dass man im Idealfall vollautomatisiert die Benutzer anlegt und die gleichen Benutzer dann im lokalen Netzwerk, dem pädagogischen System und auch in der Cloud arbeiten können – und zwar so, dass es für uns Lehrer wartungsarm ist. Und dann haben wir uns auf den Weg gemacht haben und uns informiert, welche Systeme es gibt. Wir haben uns dann damals aufgrund der Ehrlichkeit des Vertriebsmitarbeiters von AixConcept gegen MNSpro entschieden. Der hat uns nämlich gesagt, dass die Entwicklung für ein solches System noch nicht ganz abgeschlossen sei. Der andere Dienstleister hat uns hingegen versichert, dass er genau das bieten könne, was wir suchten. Da sind wir dann aber leider sehr enttäuscht worden. Es klappte technisch nicht wie erhofft und auch der Support war nicht ausreichend – nein sogar desaströs.
Jetzt haben wir endlich einen Partner, der wirklich schnell reagiert.
Christian Bader, Lehrer und IT-Administrator der Gesamtschule Salzkotten
EDL: Und jetzt starten Sie nochmal neu mit AixConcept und MNSpro?
Bader: Richtig. Im letzten Sommer haben wir mit AixConcept den Migrationsprozess gestartet und ich sehe endlich Licht am Ende des Tunnels. Sie müssen wissen: Ein Migrationsprozess und eine Erstellung von neuer Infrastruktur in einem bereits existierenden System, wie es ja bei den meisten Schulen der Fall ist, hat für den ambitionierten Laien unabsehbar viele Tücken und das hat für kräftezehrend viel doppelte Arbeit gesorgt. Wenn man zwei Schulen langsam zusammenführt, ist es rein faktisch nicht möglich, einen klaren Cut zu setzen. Dieser Aufbau Stück für Stück – das ist wie ein großer Teller Spaghetti. Und alle wollen am besten immer nur das Fleischbällchen sehen, das obendrauf liegt, nicht den ganzen Unterbau, der da nacheinander aufgehäuft worden ist. Und dann zieht jeder mal hier ein bisschen dran und steckt da noch ein paar Nudeln rein und zieht dann wieder an der anderen Stelle. Naja, irgendwann ist es einfach mal Zeit, den Teller wegzuschmeißen und was anderes aufzubauen, denn man blickt da irgendwann nicht mehr durch. Und das kostet nicht nur Geld, sondern auch viel Arbeitszeit.
Jetzt haben wir endlich einen Partner, der Supportanfragen nicht nur sofort entgegennimmt, sondern auch wirklich schnell reagiert. Und auf eine Art und Weise, die teilweise darin gipfelt, dass man sich, sobald ich ein Ticket schreibe, bei Unklarheiten telefonisch zur Abklärung innerhalb von Minuten bei mir meldet. Es fällt auch mal was aus, wenn ein Dienst nicht richtig funktioniert und geupdatet werden muss, dann hat die Schule kein Internet. Aber bei AixConcept hat es von der Meldung des Problems bis zur Lösung keine 20 Minuten gedauert. Da waren wir alle sehr überrascht, wie schnell das funktionierte.
Gelegentlich gibt es sogar mal schnell die Möglichkeit, eine Videokonferenz oder einen Screencast zu machen, sodass man mir am Rechner direkt zeigen kann, was ich zu tun habe. Das ist Support, wie man ihn sich als Lehrer nur wünschen kann. Wir halten uns ja gerade nur so über Wasser mit der ganzen Arbeit, die wir haben, und wenn man sich dann selber überall in jedes Problem selber einfuchsen muss, ist das nicht zu schaffen. Da hilft es manchmal wirklich, ein Telefonat zu führen. Dann sind Sachen ganz schnell geklärt. Da muss man keine Bedienungsanleitung lesen, da muss man nicht tagelang auf irgendeine E-Mail-Antwort warten. Nein, die Jungs, die rufen an, die machen zur Not auch eine Videokonferenz. Und das wird noch besser: Aufgrund von einfachen Serviceticketanfragen haben Servicemitarbeiter hausintern reagiert und Feature-Additionen vorgeschlagen: „Sie haben folgendes Problem gemeldet, wir könnten ja zusätzlich noch Folgendes machen.“ Also, Erweiterungen des Systems von sich aus angeboten, von denen ich als Lehrer an der Stelle gar nicht wusste, dass das möglich ist.
Und dazu kommt noch, also jetzt komme ich ein bisschen ins Schwärmen, dass wir ganz viele Sondersituationen und Sonderlösungen bei uns an der Schule haben, die aus einem gewachsenen System in ein neues System migrieren sollen. Ein kleines Beispiel: In unserem alten System, da sollten Klassen so angelegt werden, dass die Bezeichnung 5a, 5b, 6a, 6b und dergleichen lautet. Mit Übergang in das neue Schuljahr wurde dann eine neue Klasse angelegt und die alte gelöscht. Damit war dann auch zum Beispiel unsere Materialsammlung weg. Wir wollten aber, dass die Klassen, die bei uns an der Gesamtschule sechs Jahre lang von den gleichen Lehrkräften betreut werden, unter einer eindeutigen Bezeichnung bestehen bleiben. Um solche Ideen umsetzen zu können, mussten wir früher kämpfen. Heute wird da einfach geschaut, können wir das machen? Und dann wird alles darangesetzt, das umzusetzen. Und als der Techniker dann bei uns vor Ort gewesen ist und das System eingerichtet hat, da hat er schon gewusst, dass wir ja eine Sonderlösung haben. Da habe ich quasi nur daneben gesessen und ihm über die Schulter gucken müssen. Diese Art der Zusammenarbeit ist so unkompliziert und überhaupt nicht sperrig gewesen, dass ich da völlig begeistert bin und mich schon darauf freue, dass die Leute in den nächsten Wochen wieder ins Haus kommen, um den nächsten Schritt zu wagen.
Bislang nutzen wir zwar nur einen Bruchteil des Potenzials der MNSpro-Produkte, aber das ist schon phänomenal genug.
EDL: Was steht denn als nächstes auf dem Plan?
Bader: Wir haben jetzt unser altes, pädagogisches Netzwerksystem ausgetauscht, das heißt, unsere Computerräume und unsere Smartboards laufen jetzt über MNSpro Classic. Als nächstes werden wir testweise das MDM einrichten. Wir haben 120 Lehrer-iPads und in der Oberstufe hat jeder Schüler ein eigenes Gerät. Dazu wollen wir noch die Handys ins Netz bringen. Ich habe außerdem 250 iPads bei mir rumliegen, und die nächsten iPad-Koffer, die eingerichtet werden, die werden dann schon in diesem neuen System testweise eingepflegt. Da erhoffe ich mir, dass ich innerhalb der nächsten Jahre komplett auf JAMF verzichten kann. Ich bin zwar mittlerweile Experte, was JAMF angeht, und habe da wahnsinnig viel Zeit investiert, um mich autodidaktisch damit auseinanderzusetzen. Trotzdem bin ich bereit, diese Zeit, die ich da investiert habe, quasi wegzuschmeißen und diese Fachkenntnis dann irgendwann brachliegen zu lassen und zu vergessen, wenn dafür dann eine reibungslose Zusammenarbeit mit dem MNSpro-System sichergestellt ist.
Ich erhoffe mir künftig auch weniger Arbeit und weniger Komplikationen bei meiner Benutzerverwaltung, die ich immer noch in verschiedenen Bereichen liegen habe. Wir haben über 1000 Schüler und über 100 Lehrer und damit naturgemäß eine sehr hohe Fluktuation. Dazu kommen jetzt noch unsere ukrainischen Schüler. Und wenn man dann auch noch oft zwischen Tür und Angel Accounts manuell anlegen muss, hat man sich schnell mal verschrieben. Das sind alles solche Geschichten, die kosten Zeit und Nerven. Die Benutzerverwaltung muss automatisierbar sein, sodass diese interoperablen Subsysteme auch ohne Zutun von irgendwelchen technischen Verwaltungsexperten die Daten miteinander austauschen. Und diese Schnittstellenschaffung, das war eben ein ganz großes Problem bei dem alten System. Da ist AixConcept ganz anders aufgestellt. Bislang nutzen wir zwar nur einen Bruchteil des Potenzials der MNSpro-Produkte, aber das ist schon phänomenal genug, um daran zu denken, vollständig zu AixConcept zu migrieren. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, wenn ich nochmal komplett bei null anfangen würde, mir von AixConcept ein komplett schlüsselfertiges System liefern zu lassen, mit allem, was möglich ist.
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