Klimakrise, Corona-Pandemie, Russlands Angriff auf die Ukraine – mit jeder Katastrophe verbreiten sich online zahlreiche Falschmeldungen. Aktuellen Erhebungen zufolge nutzen jedoch vielfach junge Menschen das Internet zur Information. Medien kompetent nutzen zu können, bedeutet daher auch in der Lage zu sein, Desinformation von verlässlicher Berichterstattung zu unterscheiden, um sich fundiert eine eigene Meinung bilden zu können. Längst ist es daher auch Aufgabe von Lehrer*innen, ihren Schüler*innen die dafür notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln. Unterstützung dabei bieten vielfach Journalist*innen mit kostenfreien Angeboten für Unterricht und Fortbildung.
Zu den drei wichtigsten Informationsquellen der Zwölf- bis 19-Jährigen in Deutschland gehören das Fernsehen (32 Prozent), das Radio (22 Prozent) und das Internet (21 Prozent). Dies geht aus der aktuellen JIM-Studie 2021 (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest hervor. Journalistische Angebote sind allerdings laut der Studie #UseTheNews des Leibniz-Instituts für Medienforschung nur noch eine von vielen genutzten Informationsquellen junger Menschen. „Wer digitale Medien nutzt, um sich zu informieren und eine Meinung zu bilden, muss mit ihnen umgehen können“, sagt Joachim Knuth, Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Mit dem Ziel Lehrkräfte zu unterstützen, einen sachkundigen Umgang mit den vielen Angeboten im Netz zu vermitteln, habe der NDR daher das Medienkompetenz-Portal „einfach.Medien“ gestartet. In Zusammenarbeit mit Lehrer*innen aus dem Norden hat die Landesrundfunkanstalt Unterrichtsmaterial erarbeitet, das es Lehrkräften erleichtern soll, Medienkompetenz im Unterricht zu vermitteln. „Das sehen wir als Teil des öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags an. Medienkompetenz ist ein wichtiger Schlüssel zur Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft“, so Knuth.
Inhalte für die Unterrichtspraxis
Die Unterrichtseinheiten des NDR sind modular aufgebaut und beschäftigen sich unter anderem mit den Rechten und Pflichten von Journalist*innen, dem Geschäftsmodell von Influencer*innen, mit Desinformation, Verschwörungsmythen und Verdachtsberichterstattung. Zudem finden sich auf dem Portal Anregungen für Unterrichtsmethoden, die von journalistischen Arbeitsweisen abgeleitet sind, wie etwa Bildauswahl oder Interviewführung. Darüber hinaus bietet das Angebot Erklärclips zu den Themen, die sich direkt an die Schüler*innen wenden, Online-Workshops und Webtalks, ein Glossar sowie passende Inhalte aus dem NDR-Programm.
Die Informations- und Nachrichtenkompetenz von Schüler*innen zu fördern, ist auch das Ziel des bundesweiten Netzwerks „Journalismus macht Schule“. Zu diesem Zweck haben sich Medien und Bildungsorganisationen zu einem Verein zusammengeschlossen, „um Erfahrungen und Unterrichtsmaterialien zu bündeln und Unterrichtsbesuche von JournalistInnen zu vermitteln“, wie es auf der Internetseite der Initiative heißt. Die online gesammelten Materialien sind thematisch in zehn Kategorien unterteilt und behandeln ähnliche Inhalte wie die des NDR, zum Beispiel: Wie arbeiten klassische Medien? Wie kann man Fake News entdecken? Das wichtigste zu Presserecht und Urheberrecht. Für einen Schulbesuch – vor Ort oder digital per Video-Chat – können sich Lehrkräfte über die Internetseite des Vereins anmelden. Dabei zeigen die Journalist*innen den Lernenden die Grundlagen ihrer Arbeit: Sie üben mit ihnen, präzise zu recherchieren, Fake News zu erkennen und letztlich quellenkritisch zu sein.
Kostenfreies Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte
Auf ähnliche Weise verfolgen das gleiche Ziel auch „Die Reporterfabrik“, das Bildungsprojekt des Recherchezentrums Correctiv, mit dem Schulprojekt „Reporter4You“ und das Projekt „weitklick“ des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter“ (FSM e.V.). Während Lehrkräfte über das Projekt „Reporter4You“ Hilfe erhalten, Journalist*innen in den Unterricht zu holen oder durch zur Verfügung gestellte Unterrichtsmaterialien und Lernmodule Medienkompetenz zu fördern, liegt beim Projekt „weitklick“ der Fokus darauf, die Lehrer*innen fortzubilden, um Medienbildung im Unterricht umsetzen zu können. Zum kostenlose Blended-Learning-Fortbildungsprogramm gehören zwölf Online-Lernmodule, 36 Videos und rund 50 kostenlose Download-Materialien mit praxisnahen Beispielen, Arbeitsblättern sowie Projektideen zu Themen der Medienbildung, Meinungsbildung und den Wirkungsweisen von Desinformation. Hinzu kommt die Option für Lehrende, sich mit Medienschaffenden zu vernetzen.
„Jeder Mensch muss heutzutage befähigt werden, sich selbst bereits in der Schule ein Bild zu machen vom Abbild der Welt in den Medien“, das ist der Anspruch, den nicht nur die Projektseite von „Reporter4You“ formuliert, sondern den anscheinend auch die anderen Initiativen verfolgen. Ihr jeweils gewählter Weg zu diesem Ziel: das dafür notwendige Wissen zugänglich machen und benötigte Fähigkeiten vermitteln – sowohl Schüler*innen als auch Lehrer*innen.
Expert*innen in den Unterricht!
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