Wie die Anne-Frank-Gesamtschule Düren in Rekordzeit zwölf neue, ukrainische Schüler*innen aufnehmen konnte und direkt mit mobilen Endgeräten zum Lernen versorgte.
Eigentlich sollte vor allem eine größere Menge Hilfsgüter, organisiert vom Rotary Club Düren, in die Ukraine transportieren werden. Am Ziel im umkämpften Charkiw angekommen, wurde kurzfristig entschieden, auf dem Rückweg 64 Flüchtlinge mitzunehmen. Darunter auch zwölf schulpflichtige Kinder. Noch während der Rückfahrt wurde in Düren alles in Bewegung gesetzt, um die Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten. Neben Unterkünften, Versorgungsmitteln und vielem anderen, das es zu organisieren galt, wurden auch die Grundschule in Merken, die Hauptschule in Birkesdorf und die Anne-Frank-Gesamtschule kontaktiert. Schließlich sollten die Kinder nach der Ankunft möglichst rasch durch die Aufnahme in den entsprechenden Schulen nicht nur weiter lernen können, sondern damit auch ein wenig Sicherheit vermittelt bekommen.
Die Schulen in Charkiw halten seit Beginn des Krieges in Feuerpausen immer am Nachmittag und Abend über Internet Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen, da der Schulbesuch zu gefährlich ist. Dieser Kontakt sollte möglichst rasch wieder aufgenommen werden. Der für die Digitalisierung der Anne-Frank-Gesamtschule aktive stellvertretende Schulleiter Carsten Hesse meldete sich dazu an einem Mittwoch bei der Stolberger AixConcept GmbH. Die Endgeräte für zwölf Schüler*innen und eine Lehrkraft sollten bis zum folgenden Montag (1. Schultag der ukrainischen Schüler*innen) mit allen notwendigen Lizenzen und der benötigten Software den Kindern zur Verfügung gestellt werden. Angesichts der besonderen Situation entschied AixConcept Geschäftsführer Thomas Jordans im persönlichen Gespräch mit Carsten Hesse, dass die notwendigen Zusatz-Lizenzen der in der Schule befindlichen Lernplattform MNSpro Cloud kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Direkt einsatzbereit
So konnten Schulleiterin Uta Löhrer und ihr Stellvertreter am Montag den Kindern aus der Ukraine neben vielen anderen durch zahlreiche Spenden bereitgestellten Schulmaterialien auch Laptops übergeben, mit denen diese sofort arbeiten konnten. Durch das in der Anne-Frank-Gesamtschule genutzte Gerätemanagement MDM – eine Ergänzung der MNSpro Cloud – hatte Carsten Hesse alle Geräte schnell und unkompliziert so vorbereitet, dass die Kinder unverzüglich auch wieder mit ihren Schulen in der Heimat Kontakt aufnehmen konnten. Carsten Hesse erzählt, dass gerade bei der Übergabe der Rechner mehr als eine Träne bei den Kindern floss.
Neben vielen aktiven Helfer*innen außerhalb der Schule betont die Schulleitung nicht zuletzt das spontane und intensive Engagement ihres Kollegiums. Zufällig befinden sich darunter einige Kolleg*innen mit russischen Sprachkenntnissen, die auch in ihrer Freizeit in zusätzlichen Stunden mithelfen, damit die neuen Schüler*innen so rasch wie möglich ein gutes, sicheres Gefühl in dieser für sie doch vollkommen neuen Umgebung bekommen.
Schulleiterin Löhrer weist zum Ende des Gesprächs für diesen Artikel noch ausdrücklich darauf hin, dass diese schnelle, unkomplizierte Hilfe nicht nur im Geiste der Schulnamensgeberin erfolgte. Für Uta Löhrer ist es eine Selbstverständlichkeit, die nicht nur ihre Schule, sondern auch die benachbarten Schulen in Merken oder Birkesdorf und an vielen anderen Orten in Deutschland geleistet haben und leisten.
