AixConcept feiert in diesen Tagen 20-jähriges Bestehen. Im Gespräch erinnern sich die Gründer Thomas Jordans, Volker Jürgens und Stefan Winandy an ihre ersten gemeinsamen Jahre, die von durchgearbeiteten Nächten mit viel Kaffee geprägt waren. Und sie geben preis, was das Geheimnis ihres Erfolgs ist: der enge Kontakt zur Lehrerschaft nämlich.
Die Aachener „Bahnhofsvision“ ist keine Auffangstation für gestrandete Reisende, sondern eine gepflegte Gaststätte im alten Bahnhof des historischen Stadtteils Kornelimünster – und der Namensbestandteil „Vision“ lässt schon ahnen, dass es um Zukunftsweisendes geht, wovon hier berichtet wird. Nomen est omen, wie der Lateiner zu sagen pflegt. Also: In der „Bahnhofsvision“ trafen sich vor 20 Jahren drei Herren, zwei davon (Thomas Jordans und Volker Jürgens) in Sachen Lehrkräftefortbildung engagiert, einer (Stefan Winandy) ein IT-Fachmann, um ein gemeinsames Projekt zu besprechen. Man kannte sich aus Studententagen.
Es ging darum, für das Bundesland Rheinland-Pfalz, für das die beiden erstgenannten bereits Lehrkräftefortbildungen organisierten, eine IT-Lösung zu entwickeln, mit der sich Schulcomputer miteinander verbinden ließen. Die damalige Situation in den Schulen sah so aus, wie sich Stefan Winandy erinnert: Die Einrichtungen verfügten jeweils über ein oder zwei Computerräume, die von wechselnden Klassen und Lerngruppen genutzt wurden. Um die Geräte für den Unterricht nutzbar zu machen, mussten die Rechner, erstens, mit einer einheitlichen Software versorgt werden und, zweitens, eine individuelle Datenspeicherung erlauben.
AixConcept betreut rund 3.500 Schulen in Deutschland
„Darauf basierten dann auch unsere ersten beiden Kernmodule, nämlich: Ausrollen von Rechnern, Anlegen von Benutzerkonten“, so erklärt Stefan Winandy. „Darum herum sind weitere Module entstanden, die den Bedarf der Schulen immer besser gedeckt haben“ – bis hin zum heutigen Goldstandard, der umfassenden und technisch ausgereiften Schulplattform MNSpro Cloud, mit der sowohl Schulleitungen ihre Schule verwalten wie auch Lehrkräfte ihren Unterricht organisieren können. Die Urversion war der Startschuss. AixConcept, dessen Mitarbeiterzahl von einer Angestellten beim Start auf heute rund 50 Beschäftigte angewachsen ist, betreut heute bundesweit rund 3.500 Schulen in Deutschland.
Die starke Entwicklung ist auch am Firmensitz erkennbar: Vor drei Jahren zog AixConcept (der Unternehmensname bezieht sich auf die Herkunftsstadt Aachen, auf Französisch Aix-la-Chapelle) von der ehemaligen Kaiserstadt ins benachbarte Stolberg in einen eigens errichteten Bau um, der beste Möglichkeiten fürs Teamwork und auch mal fürs gemeinsame Grillen bietet. Schmunzelnd erinnern sich die drei Gründer an die ersten Jahre von AixConcept – als sie auf der damals noch existierenden Computermesse Cebit in Hannover ihr damaliges Start-up vorstellten. Und Neuerungen, die in Kundengesprächen auf der Messe angeregt worden waren, über Nacht programmierten, um sie am nächsten Tag vor Publikum zu präsentieren.
Woher wissen die AixConcept-Gründer denn so genau, wo die Schulen in Sachen IT der Schuh drückt? „Wir haben von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, engen Kontakt zur Lehrerschaft zu pflegen. Es bringt nichts, wenn wir uns irgendwelche Sachen überlegen, die dann aber im schulischen Alltag nicht funktionieren“, sagt Volker Jürgens. Die Zahl der Kontakte ist über die Jahre mit der Kundenzahl gewachsen, auch mit den angebotenen Schulungen und mit dem eng begleitenden Service.
Dazu kommt, dass im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung der Schulen auch neue Ansprechpartner hinzugekommen sind. „Früher haben wir mit den Schulträgern, den Schulleitungen und den Informatiklehrkräften, die dann gleichzeitig auch Administratoren waren, gesprochen. Dazu sind in den letzten Jahren verstärkt auch die Lehrerinnen und Lehrer der anderen Fächer gekommen, die auch nochmal andere Anforderungen setzen“, erklärt Thomas Jordans – was das AixConcept-Team auf immer wieder neue Ideen bringt.
„Wenn ich Familienfeier habe, sitzt bei mir ein ganzes Kollegium“
Dazu kommen enge persönliche Bindungen: Volker Jürgens ist mit einer Schulleiterin verheiratet, Thomas Jordans mit einer Lehrerin – und er kommt gar aus einer ganzen Pädagogenfamilie („Onkel, Tanten, Geschwister, Frau – alle Lehrer. Wenn ich Familienfeier habe, sitzt bei mir ein ganzes Kollegium.“) Lächelnd sagt er: „Die Support-Hotline endet nicht in der Firma.“
Im vergangenen Jahr haben die drei Gründer den Staffelstab übergeben. Harris, ein globaler Anbieter von Branchensoftware aus Kanada, übernahm AixConcept. „Damit hat AixConcept ein festes Zuhause gefunden, um den eingeschlagenen Wachstumspfad weiter zu verfolgen, unseren Mitarbeitenden ein motivierendes Arbeitsumfeld und unseren Kundinnen und Kunden langfristige Stabilität zu bieten“, so betont Thomas Jordans. Mit Ausnahme von Volker Jürgens, der den wohlverdienten Ruhestand genießt, sind die Gründer weiterhin im Unternehmen tätig.
Neu-Geschäftsführer Guido Moritz sagt, dass sich durch den Eigentümerwechsel am engen Miteinander mit den Schulen in Deutschland nichts ändere. Wie deren Bedarf aussehe, das wüssten die Kolleginnen und Kollegen in Stolberg nun einmal am besten. Grundsätzlich gilt: „Wir lassen die AixConcept, wie unsere anderen Beteiligungen auch, weitgehend autonom bestehen.“ Unterstützung bietet Harris vor allem bei branchenübergreifenden Herausforderungen heutiger Software-Unternehmen wie beispielsweise der Rekrutierung von (allseits händeringend gesuchten) IT-Fachkräften, strategischer Personalentwicklung, Aufbau skalierbarer Strukturen für zukünftiges Wachstum und dem kollektiven Know-how von hunderten mittelständischen Schwesterunternehmen weltweit.
Das gemeinsame Ziel: Die Erfolgsgeschichte von AixConcept weiterzuschreiben.
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