Distanzunterricht ist „out“? Von wegen. Zwar zwingt die Corona-Pandemie die Schulen nicht mehr in einen Lockdown, sodass deshalb kein Unterricht aus der Ferne mehr notwendig wäre. Dafür eröffnen Videokonferenzen an anderer Stelle Perspektiven für Schulen, wie aktuelle Initiativen der Kultusministerien in Sachsen und Thüringen aufzeigen.
In Sachsen ist kürzlich ein Projekt mit sperrigen, aber vielsagenden Titel „Pilotstudie zur Durchführung von Hybridunterricht – parallele Durchführung von Kursen an mehreren Schulen durch Kopplung von Präsenz- und Fernunterricht via Liveübertragungen an andere Schulstandorte“ an den Start gegangen. Drei Gymnasien in Niesky, Weißwasser und Görlitz nehmen daran teil, heißt es in einer kürzlich erschienenen Pressemitteilung des Kultusministeriums. Das Problem: Für das Zustandekommen eines Leistungskurses in der gymnasialen Oberstufe müssen mindestens zehn Schüler*innen zusammenkommen. In vielen Landkreisen gerade in Ostsachsen sind aber sinkende Schülerzahlen zu verzeichnen, sodass die Marke immer öfter nicht erreicht wird.
In der Praxis sieht das dann so aus: Während in Niesky elf Schüler*innen am Biologie-Leistungskurs in Präsenz teilnehmen, sind zwei Schüler*innen in Weißwasser per Video live zugeschaltet. Die fachpraktischen Unterrichtsteile finden jeweils an den Schulen vor Ort statt. Nach dem gleichen Prinzip gibt es auch einen Leistungskurs Physik an Gymnasien in Görlitz und Niesky. In Görlitz nehmen 17 Schüler*innen am Physik-Leistungskurs teil, in Niesky entschieden sich nur vier Schüler*innen für das Fach. Durch den gemeinsamen Leistungskurs können nun alle Schüler*innen von dem Bildungsangebot profitieren.
„Ohne das Projekt würde es an den beteiligten Gymnasien diese Leistungskurse aufgrund der Schülerzahl nicht geben.
„Wir müssen die Chancen des Hybridunterrichtes nutzen, um das Bildungssystem auch in Zeiten sinkender Schülerzahlen zukunftsfähig zu machen“, so Kultusminister Christian Piwarz in der Pressemitteilung. Dies sei vor allem für die naturwissenschaftlichen Fächer notwendig, da gerade dort Nachwuchs benötigt werde. „Ohne das Projekt würde es an den beteiligten Gymnasien diese Leistungskurse aufgrund der Schülerzahl nicht geben. Die drei Gymnasien können damit beweisen, dass auch bei kleineren Schulen im ländlichen Raum eine breite und gute Bildung angeboten werden kann und die Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen haben wie in der Großstadt“, so Kultusminister Piwarz weiter.
Bevor das Modell auch an anderen Schulen umgesetzt werden kann, sollen allerdings noch grundlegende pädagogische Fragen beantwortet werden. Dazu zählen: Eignen sich solche flexiblen Unterrichtsangebote, um im ländlichen Raum ein breites Kursangebot erhalten zu können? Können die im Lehrplan gesteckten Ziele in den MINT-Fächern auch im Hybridunterricht zu einem erfolgreichen Abitur führen? Werden im Online-Unterricht auch die im Lehrplan festgelegten Ziele zur Methoden- und Sozialkompetenz erreicht?
Nicht nur bei den Schülerzahlen, sondern auch bei den Lehrkräften sieht es kritisch aus. Der Lehrermangel ist in allen Bundesländern ein wachsendes Problem. Auch hier kann der digitale Unterricht per Videokonferenz Abhilfe schaffen – das schlägt jedenfalls Thüringens Bildungsminister Helmut Holter vor. Dabei gehe es nicht darum, Lehrkräfte zu ersetzen oder Stellen einzusparen, sondern moderne Unterrichtsformen an den Schulen zu etablieren. Laut Holter soll es bald an Thüringens Schulen analogen und digitalen Unterricht gleichberechtigt nebeneinander geben.
Des Weiteren schlägt er vor, dass Hybridlösungen den Lehrermangel ausgleichen könnten. So könnte zum Beispiel eine Lehrkraft in einer Klasse Physik unterrichten und mehrere Klassen aus anderen Schulen, wo ein Mangel an Physiklehrkräften herrscht, könnten per Video zugeschaltet werden. Vor der Umsetzung müssen aber noch rechtliche Fragen und der Datenschutz geprüft werden.
Der Thüringer Datenschutzbeauftragte Dr. Lutz Hasse hat bereits Zustimmung signalisiert. „Die Idee von Herrn Holter, klassenübergreifend so etwas zu machen, ist datenschutzrechtskonform machbar“, sagte Hasse laut einem Bericht der Nachrichtenseite News4teachers. Aus Datenschutzsicht wäre es laut Hasse allerdings notwendig, dafür eine gesetzliche Verankerung zu finden, etwa durch Änderung des Schulgesetzes.
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